Pierrick Bouley

Burgund, FR

Pierrick Bouley ist für mich die Entdeckung des Burgunds - durch Zufall durfte ich im November 2021 die Domaine besuchen und war völlig begeistert und auch positiv überrascht von der Intensität der Weine und deren Qualität - bis dahin waren mir in Volnay nur die geschichtlich renommierten Domainen wie Marquis d’Angerville und Lafarge bekannt und deshalb war ich, damals zum ersten mal im Burgund, auch erstmal skeptisch als es zur Domaine Pierrick Bouley ging.

Aber in Volnay tut sich was und es ist kein Zufall, denn Volnay ist ein großartiges Terroir und Volnay hat aktuell eine junge und dynamische Winzerszene, die einen Besuch hier schon fast zur Pflicht macht - zum Glück ging es für uns damals zu Pierrick.

Nach kleinsten Mengen aus 2020 und 2021 dürfen wir uns nun freuen endlich ausreichend Weine aus 2022 von der Domaine ergattert zu haben.

,,Ich bin in erster Linie Weinbauer und nicht Winzer" - so geht Pierrick Bouley’s Philosophie und auch die Priorität im Weingut. Pierrick ist Weinbauer in der 6. Generation und hat die Domaine 2014 von seinen Eltern Réyane und Pascal Bouley übernommen, seit 2020 läuft alles unter seinem Namen.

Bewirtschaftet werden die Weinberge biodynamisch, aber bereits sein Vater Pascal hat seit 2003 auf den Einsatz jeglicher Chemikalien im Weinberg verzichtet - gelesen wird selbstverständlich von Hand. Um die Vitalität des Bodens zu stärken und ihn aufzulockern, beschränkt Pierrick den Einsatz von Traktoren auf ein absolutes Minimum. Gepflügt wird deshalb nur ein bis zwei Mal im Jahr, alle anderen Arbeiten werden ausschließlich von Hand gemacht.

Die Domaine hat 9 Hektar, die auf 41 Parzellen verteilt sind - das durchschnittliche Alter der Reben liegt heute bei über 60 Jahren. Das hohe Alter der Reben ist für Pierrick ein unbezahlbarer Schatz. Um die Gesundheit dieser Reben zu erhalten, werden sie im Frühjahr, so wie bei Prieuré Roch und der Domaine Leroy, nach der alten Guyot Poussard Art geschnitten - die Laubwand wird, für die Burgund eher unüblich, hochgezogen und im Sommer gewickelt. Dadurch wird die Photosynthese maximiert und zudem erhält man einen Schattenwurf von einer Reihe zur anderen, welche die Trauben vor zu starker Sonneneinstrahlung schützt.

Aufgrund der gesunden Böden und der aufwendigen manuellen Pflege der Reben profitiert Pierrick von einer relativ frühen und zugleich perfekten phenolischen Reife der Trauben. Säuregehalt und Zuckergehalt sind so in einem optimalen Gleichgewicht, um elegante und feine Weine in die Flasche zu bringen. Die alten Reben und die niedrigen Erträge sorgen für eine spürbare Dichte und Konzentration.

Im Keller werden die Trauben vollständig entrappt und über 15 bis 20 Tagen traditionell im offenen Bottich vergoren. Pierrick extrahiert hier sehr sanft und setzt vorwiegend auf ein Überspülen des Mostes. Der Ausbau erfolgt in Barriques, wobei der Neuholzanteil selbst bei den 1er Cru auf maximal 30% begrenzt wird und beim Gebietswein und Ortswein oft bei 0% liegt.  Während der gesamten Vinifikation wird auf Schwefel verzichtet und erst bei der Füllung wird ein Minimum von 20mg/L freier Schwefel zu Stabilisierung hinzugezogen.

Die Weine der Domaine sind geschmacklich immer sehr puristisch anmutend , dem Jahrgang immer sehr entsprechend, klar in der Frucht und Rebsorte und überzeugen vom Einstieg bis zu den einzelnen 1er Cru Lagen.

© Pierrick Bouley

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Domaine Pierre Guillemot